Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zu den Summenleistungen der Sportler, die wie immer annonymisiert in den Spalten der Tabelle genannt sind.
Run
Summe
Extrema
a
b
c
d
e
f
g
h
i
j
k
l
Distanz
10.735,80
2.712
2712,3
1009,4
2019,9
2160,7
1571,1
549,6
506,2
134,1
72,5
Zeit
961:49:00
220:52:00
94:09:00
180:54:00
201:34:00
142:55:00
52:49:00
46:19:00
14:50:00
07:27:00
Höhenmeter
64701
17.327
10170
10799
6685
17327
14947
2179
1609
668
317
Läufe
1026
328
72
152
169
117
97
66
14
11
Pace
5:23
4:53
4:53
5:36
5:22
5:36
5:27
5:46
5:29
6:38
6:10
Cycle
Distanz
39.045,94
13.598
3483,5
4007
13598,3
92,1
29,8
10213
34,835
5992,4
1249,3
28,6
317,1
Zeit
1545:00:00
144:10:00
166:23:00
474:39:00
04:09:00
02:32:00
414:34:00
02:53:00
268:32:00
48:37:00
02:33:00
15:58:00
Höhenmeter
329.611
117.505
61876
40608
117505
551
315
68101
114
30700
8292
56
1493
Radfahrten
1240
95
231
269
3
4
341
18
178
83
3
15
Geschwindigkeit
25,27
28,65
24,16
24,08
28,65
22,19
11,76
24,64
12,08
22,32
25,70
11,22
19,86
Swim
Distanz
573,75
328
135,137
328,315
92,5
17,793
Zeit
198:04:00
50:03:00
91:17:00
48:00:00
08:44:00
Schwimmeinheiten
345
164
122
32
27
Pace
2:04
1:40
2:13
1:40
3:07
2:57
Run-M (M=42,195 km)
254,43
64,28
64,28
23,92
,00
47,87
51,21
,00
37,23
13,03
,00
12,00
3,18
1,72
Cycle-M (M=205 km)
190,47
66,33
16,99
19,55
66,33
,45
,15
49,82
,00
,17
29,23
6,09
,14
1,55
Swim-M (M=10 km)
57,37
32,83
13,51
32,83
,00
9,25
,00
,00
,00
,00
,00
1,78
,00
,00
Marathonsumme
502,28
94,79
94,79
76,30
66,33
57,57
51,35
49,82
37,23
13,20
29,23
19,87
3,32
3,27
Betrachtet man die 3 Ausdauersportarten, fällt auf, dass die Spitzenwerte für Jahresweglänge und pace immer auf eine Person fallen. Hohe Leistung und Ausdauer sind also positiv korreliert (vgl. Grafik im Titel).
Das hätte man sich auch anders vorstellen können d.h. das Pacemaximum wird bei den Athleten mit geringer Streckenleistung angenommen. Schließlich werden auf der Kurzstrecke regelmäßig höhere Geschwindigkeiten erzielt als auf der Langstrecke. Nach dieser Tabelle scheint es aber eher umgekehrt zu sein (vgl. Titelbild). Wenige Kilometer gehen häufig mit langsamer Bewegung einher. Mögliche Gründe für diesen Zusammenhang können in einer Verletzung, im Trainingszustand aber auch in der Zielsetzung des Sportlers liegen. Wer wenig trainiert – und kaum Kondition hat – bewegt sich auch langsam.
Die physikalische Arbeit (J) bei Ausdauersportarten wird überwiegend aerob durch Verbrennung von Zucker und Fett bereitgestellt. Da wir in unserer Wohlstandsrepublik keinen Energiemangel kennen – vgl. Weihnachtsmarkt-Beitrag – und eher im Überfluss leben, wird die Energieabgabe im wesentlichen mental – Will ich Energie abgeben? Wie viel? – und durch die Atmung – Kriege ich genug Luft? – begrenzt. Ersteres ist auch eine Frage von Verletzung aber im wesentlichen eine Frage der Zielsetzung. Es gibt sicherlich viele Bürger, die die Energieabgabe scheuen, weil sie sie als vorwiegend unangenehm empfinden. Man kann das sehr gut an Gymnastikstunden mit „Trainer/in“ nachvollziehen. Dessen Aufgabe besteht zum größten Teil darin, die Kursteilnehmer über dieses „unangenehm“ hinweg zu führen. Dies schafft er durch Leichtigkeit in der Vorgabe und eine bärenstarke Motivation. Ist der Gipfel des „unangenehm Berg“ erreicht oder überschritten, freuen sich auch die zunächst pessimistischen und gehen zufrieden nach Hause. Nicht jeder hat eben genug Kraft, diese Durststrecke selber zu überwinden und „kauft“ sich die fehlende Motivation mit einem Trainer. Natürlich hat ein Trainer auch noch weitere Aufgaben, aber das wäre ein eigenes Thema.
Das vergangene Jahr 2019 war aus läuferischer Sicht ein Erfolg. Die LT-Pappelalle-Rundenläufer waren im Schnitt noch sie so schnell unterwegs. Das ist zunächst dem persönlichen Einsatz – genau genommen dem persönlichen Energieverlust (J) – geschuldet. Es liegt aber auch daran, dass die Rundenläufer nicht gebremst wurden. Ja, es gibt auch so etwas wie „Bremser“ die das „unangenehme“ der Energieabgabe auf die Gruppe projizieren was dazu führt, dass der Langsamste das Tempo vorgibt (Man Stelle sich vor, unsere Gesellschaft\Volkswirtschaft wäre nach diesem Prinzip organisiert.). Die Augen vor solchen Effekten zu verschließen hilft in der Praxis auch nicht weiter. Man kann sie nicht ignorieren und in der Praxis führt dies bei großen Fliehkräften zu Aufspaltung in verschiedene Leistungsgruppen, so, wie wir es auch von vielen anderen Sportarten und den lokalen Sportvereinen kennen.
Dafür hatten wir vor ca. 5 Jahren eine kurze LT-Damenrunde. Nach meinem Kenntnisstand haben sich aber die ausgeschiedenen Läufer nicht zu einer Jogging-Gruppe reorganisiert.
Auch wenn seit 1917 das Adventsfasten vom katholischen Kirchenrecht nicht mehr ausdrücklich verlangt wird, hat die Adventszeit prinzipiell ihren Bußcharakter nie verloren. Das endzeitliche Motiv der Wiederkunft Christi – die vom Menschen Buße verlangt – und das weihnachtlich-freudige Motiv der Menschwerdung Gottes prägen gleichermaßen die adventliche Liturgie. Die am dritten Adventssonntag „Gaudete“ („Freut euch“) getragene liturgische Farbe Rosa macht das deutlich: Sie symbolisiert – parallel zum vierten Fastensonntag „Laetare“ („Freue dich“) – die Freude darüber, dass die Hälfte der Bußzeit und damit des Wartens auf den Erlöser erreicht ist.
Wie passen nun unsere Weihnachstmärkte und die religöse Motivation zusammen? Die Antwort ist einfach: Gar nicht!
Man beobachtet hingegen eher eine wie bei Schützenfest/Jahrmarkt/Kirmes ausgelassene Stimmung der Besucher, die sich dem „Genuss“ von deftigen und süßen Speisen hingeben, und die ganze „Melange“ mit Alkohol runter spülen. Das erinnert dann schon mehr an Bruegels Bild vom Schlaraffenland zuzüglich des heute üblichen Plastikmülls.
Auch ökologisch ist der Weihnachtsmarkt mit dem Einweg Besteck etc. bedenklich.
A propos „Genuss“. Ist der Weihnachtsmarkt eher eine Veranstaltung für Gourmets oder Gourmands? Meines Wissens hat noch kein mir bekannter Weihnachtsmarkt einen Michelin Stern oder sonstige kulinarische Auszeichnung erhalten. Es ist eben in der Praxis eher ein kulinarischer Tiefflug als das Ergebnis von „haute cuisine„. Feinschmecker und Genießer sind eben nicht in allen Fällen deckungsgleich.
Angesichts der offerierten Kalorienberge, stellt sich uns Läufern die Frage, ob diese unserem Sport zuträglich sind. Hier könnte der weniger fette „Süßkram“ natürlich deutlich den Blutzuckerpegel anheben. Aber wer macht sich schon gern beim Laufen die Finger klebrig oder schmiert sich mit Zuckerwatte ein. Aus sportlicher Sicht, also eher „Finger weg“.
Aus einer ernährungsphysiologischen Perspektive heraus, würde man vermutlich 90% der offerierten Lebensmittel das Nutriscore Prädikat E verleihen.
Negative Punkte: 28
Brennwert: 7 / 10 (Wert: 2393, gerundeter Wert: 2393)
Zucker: 10 / 10 (Wert: 55, gerundeter Wert: 55)
Gesättigte Fettsäuren: 10 / 10 (Wert: 22, gerundeter Wert: 22)
Natrium: 1 / 10 (Wert: 120, gerundeter Wert: 120)
Die Punkte für Proteine werden nicht gezählt, da die negativen Punkte größer oder gleich 11 sind.
Nährstofftabelle: 28 (28 – 0) Nutri-Score: E
Kann denn Weihnachtsmarkt Sünde sein? Yes, we can. Aber angesichts des kulinarischen Tiefflugs muss man sich Fragen, ob das Schaden/Nutzen Verhältnis dies Wert ist. Wenn schon Sünde, dann doch lieber auf gepflegtem Niveau. Und hier kann es auch mit Michelin-Stern vegan und ernährungsphysiologisch vertretbar (Score A) sein. Dann darf man nach dem Mahl auch „Non, je ne regrette rien“ singen und erntet nicht die Michelin Figur.
Die AKL-challenge besteht darin, jeden Tag im Advent einen Kilometer mehr zu laufen, beginnend mit 1km. Dies erfordert in Summe 24*(24+1)/2=12*25=300km (!!!) oder allg. n*(n+1)/2 km wobei n der letzte Tag ist.
Vom 1.12.19 bis zum 4.12.19 bin ich 8,17+26,70 = 34,87 km gelaufen.Nun wäre es interessant zu wissen, an welchem Tag ich diese km Summe bei der -challenge erreichen würde. Ansatz also
n*(n+1)/2 = 34,87 <=> n =-1/2 +(1/4 +2*34,87)^0,5 = 7,8660026297, vgl. Online-Rechner für quadratische Gleichungen
Ich laufe üblicherweise 200km/Monat. Ansatz ist also n*200/31 = n*(n+1)/2. Ich schätze mal, das ich am Tag 12 aussteige.
Aber wie drückt man 7,8660026297 schön in Weihnachtsmann -Notation aus? Hier mal ein Vorschlag zur binär Darstellung. (Excel download AKL Rechner)
,
Der AKL Rechner stellt den berechneten Schnittpunkt n*(n+1)/2 =GelaufeneStrecke auch in einer Grafik da (vgl. unten). Am Freitag 13.12.19 habe ich demnach bereits das Pensum vom Sonntag 15.12.19 erreicht.
Die Garmin Laufuhren der gehobenen Klasse zeichnen derzeit eine ganze Reihe von Merkmalen während des Laufs auf die man z.B. mit dem Garmin-SDK aus der fit-Datei auslesen kann.
position_lat, position_long, altitude, timestamp,
distance, speed, step_length
heart_rate, vertical_oscillation, stance_time, cadence, stance_time_balance, temperature
Vermutlich werden distance, speed und step_length aus den anderen Merkmalen abgeleitet.
Auszugsweise ist hier mein Lauf vom 10.Sep.2019 dargestellt, mit in rot dargestellten Feldern, die ich berechnet habe.
position
lat
position
long
altitude
time-
stamp
distance
speed
step
length
cadence
ds
dt
Vincenty
Inverse formula
v1=
ds/dt
v2=
cad*stlen
step_length2
=ds/cadence
51,13593366
6,96236174
56
937064230
0,29
12,8304
1166
172
0,29
1
0,29
1,04
12,03
101,16
51,13595185
6,9623288
55,8
937064231
1,51
12,1932
1166
172
1,22
1
1,22
4,39
12,03
425,58
51,13596375
6,96229359
56
937064232
4,62
5,0724
1072
178
3,11
1
3,11
11,20
11,45
1.048,31
51,13597716
6,96226149
56,4
937064233
8,77
5,0724
483
178
4,15
1
4,15
14,94
5,16
1.398,88
Zu den abgeleiteten Feldern:
Die Distanz gibt die Summe der zurückgelgten Strecken zwischen 2 Punkten an und wird von Garmin vermutlich mit der „Vincenty Inverse Formula“ berechnet. Man erzielt damit zumindest Deckungsgleichheit zu den Garmin Strecken und der Distanz.
Die von Garmin ausgewiesene Geschwindigkeit lässt sich weder über
die Gleichung v=ds/dt noch über
die Gleichung v=cadence*steplength berechnen
Die von Garmin ausgewiesene Schrittlänge kann nicht über die Gleichung step_length2 =ds/cadence berechnet werden.
Vermutlich verwendet Garmin für Geschwindigkeit und Schrittlänge einen autoregressiven Prozess, der zu einer Glättung führt. Die Abweichungen zu den beiden anderen Geschwindigkeiten ist aber erheblich wie folgende Grafik zeigt.
Grün sind hier die Geschwindigkeitswerte aus den Koordinaten (lat,lon) dargestellt. Diese haben die größte Streuung und sind am ungenauesten. Diese Werte dürften auch einer Handy-Aufzeichnung entsprechen und sind eventuell auch die von strava angezeigten Geschwindigkeiten.
Für eine detaillierte zeitauflösende Analyse sind die Geschwindigkeiten aus der Positionsberechnung kaum zu gebrauchen. Lediglich der Mittelwert wird getroffen, wenn auch mit erheblicher Varianz. Vermutlich gilt gleiches für die beim Lauf realtime angezeigten Geschwindigkeiten. Das Positionsbabhängige matching der strava-Segmente ist deshalb auch insbesondere auf kürzeren Segmenten mit erheblichen Zufallsschwankungen behaftet.
Die Beziehung zwischen Garmin Geschwindigkeit und v=cadence*steplength scheint mit einem TimeLag (t-1) versehen zu sein. Vermutlich ist in steplength mehr Systemvergangenheit enthalten als in der Garmin Geschwindigkeit.
Die Geschwindigkeitsrelevanten Felder sind in ihrer Kreuzbeziehung im folgenden dargestellt.
Im Lauftreff Pappelallee kommt gelegentlich die Frage auf, wie groß der Unterschied beim Laufen zwischen den Geschlechtern ist. Hier ist natürlich die zentrale Erfolgsgröße des Laufens – die verstrichene Zeit auf der Distanz – gemeint und es gilt: je schneller desto besser.
„Wir Läufer haben die Zeit, im Fußball sind es die Tore, um beim Schach heißt es Schachmatt und zwar unabhängig davon ob Profi oder Amateur. Man wird sicherlich nur Unverständnis ernten, wenn man diese Vorgaben mutwillig verletzt. Beim Schach mit dem König nach vorne marschieren, mit Vorsatz Eigentore schießen,oder beim Lauf einfach mal entspannen erzeugt Kopfschütteln oder führt sogar zur Disqualifikation bzw. zum Ausschluss vom Wettkampf, insbesondere dann, wenn Preisgelder winken.“
Das neben der Distanz, das Geländeprofil, der Untergrund, die Wetterbedingungen, das Gewicht und das Alter maßgeblich für die Zeit sind, haben wir in den vorherigen Beiträgen schon diskutiert. Von diesen Faktoren sind aber nur Geschlecht und Alter für den Erfolg relevant, da sie eigene Wertungskategorien bilden. So kennen wir beim Laufen keine Gewichtsklassen wie z.B. beim Boxen.
Ein erste Orientierung bieten hier die Weltrekordzeiten. Die Eingangsgrafik zur Gegenüberstellung der Frauen- und Männer-Marathonrekorde zeigt deutlich, wie die Frauen seit den 1960er Jahren aufgeholt haben. Der aktuelle Stand September 2019 Straßen- bzw. Bahnrennen (10km) zeigt folgendes Bild.
Distanz [km]
Männer [Zeit]
Frauen [Zeit]
Differenz [Zeit]
Pace-Differenz [sec/km]
42,195
2:01:39
2:15:25
13:46
19,58
21,098
58:18
1:04:51
6:33
18,63
10,000
26:41
29:43
3:02
18,20
Der aktuelle Weltrekord bei den Frauen wird von Paula Radcliffe (London 2003), der bei den Männern von Eliud Kipchoge (Berlin 2018) gehalten. Man erkennt hier, dass die pace-Differenz positiv mit der Distanz korreliert ist und ungefähr 18-20 sec/km zwischen den Geschlechtern beträgt. Diese Differenz ist dann ein erster Ansatz die Zeiten verschiedener Geschlechter vergleichbar zu machen. Hinzu kommt dann noch der Alterseffekt, da er auch eine Wertungskategorie begründet.
Man erkennt in der Grafik einen bis ungefähr 40-45 konstanten Unterschied in den Marathonbestzeiten zwischen Frauen und Männern. Ab 45 öffnet sich die Schere aber merklich. Vermutlich geht dies im wesentlichen auf das Klimakterium der Frauen zurück. Nichtsdestotrotz sind die Top-Leistungen der Frauen für Freizeitläufer kaum erreichbar. So steht der Rekord bei 55-jährigen Frauen bei 2:44:13: eine Zeit, die vermutlich 95% aller Männer nie im Marathon erreichen, ungeachtet der Altersklasse. Bei den 55-jährigen Männern beträgt die Bestzeit 2:23:26. Das sind ca. 21:47 Min oder ca. 18% langsamer als der derzeitige Weltrekord.
Zusammenfassend:
In der historischen Entwicklung konnten die Top-Frauen den Unterschied zu den Top-Männerlaufzeiten deutlich reduzieren.
Es bleibt eine signifikante Differenz, die mit dem Alter – insbesondere ab 45 Jahren – zunimmt.
Bei einem Leistungsvergleich sollten Geschlechts- und Altersunterschiede berücksichtigt werden.
Aber trifft diese Differenz auch für die Masse der Läuferinnen und Läufer zu? Schließlich sind dies die Extremwerte der Verteilung am linken Rand und die Laufzeitverteilungen können regelmäßig nicht durch einfaches verschieben aufeinander abgebildet werden. Hier kann man das empirische Quantil der Leistung in der jeweiligen Geschlechts- und Altersklasse für einen Vergleich über die Geschlechter hinweg heranziehen.
Auf unserer Standardlaufrunde durch die Langenfelder und Hildener Feldflur gibt es dieses Jahr etwas neues zu bestaunen: 2 Ackerschläge mit Sojabohnen geschätzt ca 15ha.
Diese Feldfrucht ist für hiesige Verhältnisse noch ungewöhnlich. Die Sojabohne (Glycine max) ist eine Leguminose (Schmetterlingsblütler, Selbstbefruchter) und ihre Früchte sind reich an Protein und Öl.
Sojabohnenbestand im AugustSojabohne im AugustSojabohnenwurzel mit Knöllchenbakterien (Rhizobien, Bradyrhizobium japonicum)Knöllchenbakterien (Rhizobien)Knöllchenbakterien im Querschnitt: Der rote Farbstoff ist das Leghämoglobin der den freien Sauerstoff reduziert und die Reduktion des N2 ermöglicht. Das ist der Beginn des Eiweißstoffwechsel
In Deutschland und der EU ist die Verbreitung noch sehr gering, wie folgende Tabelle zeigt:
Erntejahr 2017
EU
BRD
Import [t]
33.000.000
6.200.000
Produktion [t]
2.700.000
62.000
Selbstversorgungsgrad
8,18%
1,00%
Fläche [ha]
19.100
Man sieht also, dass wir den größten Teil des Bedarfs importieren. Der überwiegende Teil des Imports kommt aus Nord- und Südamerika. Der Anbau in diesen Ländern entspricht aber häufig nicht unseren Vorstellungen:
Gentechnik
Glyphosat
Urwaldrodung
Erosion und
nicht nachhaltige Landwirtschaft
Aber wofür brauchen wir soviel Soja? Im wesentlichen wird es in Deutschland als Viehfutter eingesetzt und dient als Eiweißträger. Ökonomisch sind hier die „Terms of Trade“ zu bedenken, die damit einher gehen. Wenn wir in den Sommertagen Fleisch und Wurst auf den Grill werfen, dann ist dies ganz wesentlich mit Soja produziert worden. In der jüngsten Zeit kommt hier Rapsschrot als Substitut in Betracht.
Mit diesem Transformationsprozess von pflanzlichen zu tierischem Eiweiß sind eine Reihe von Problemen verbunden, die jüngst zu politischen Diskussionen geführt haben. Selbst in der eher konservativen Rheinischen Post überschlagen sich im August 2019 die Artikel dazu. Genannt werden:
klimaschädliche Produktion (CO2-Ziel der BRD)
Belastung des Grundwassers mit NO3- (Es droht eine Strafe der EU für die BRD)
artgerechte Tierhaltung/Tierwohl
Diskutiert wird derzeit eine Anhebung des Mehrwertsteuersatzes für Fleisch von 7% auf 19%, aber auch für Milchprodukte.
Brauchen wir soviel tierisches Eiweiß?
Hierzu ist zunächst festzuhalten, dass die Ernährungsphysiologie keinen Fleisch- oder Milchbedarf kennt, wohl aber einen Bedarf an essentiellen Aminosäuren. Fleisch ist sozusagen
„just for fun meat“
und wir können den Aminosäurenbedarf auch pflanzlich decken. Die von den Fleischbefürworten angeführte Argumentation mit Mikronährstoffen wie B12 und Fe – vornehmlich aus dem medizinischen Bereich – hält bei genauer Betrachtung nicht Stand, da dies kein Alleinstellungsmerkmal des Fleisch ist und es zu genüge umweltfreundlichere Substitute gibt. Wenn wir die Fütterung der uns ernährungsphysiologisch sehr ähnlichen Hausschweine in der BRD anschauen, stellen wir fest, dass die meisten rein vegan mit mineralischem Zusatz gemästet werden. Dies belegt, dass auch mit rein veganer Ernährung ordentlich Muskelmasse aufgebaut werden kann.
Wie ist es um die Ernährung in Deutschland gestellt?
Das folgende Tabellenwerk vom statistischen Bundesamt zum BMI zeigt, dass wir mehr essen als uns gut tut.
BMI [kg/m²]
BMI-Mittel
< 18,5
18,5-25
25-30
>30
>25
Alle
26
2%
45,3%
36,4
16,3%
52,7%
Männer
26,7
0,8%
37,2%
44%
18,1%
62,1%
Frauen
25,1
3,3%
53,6%
28,5%
14,6%
43,1%
Die Mehrheit der Bevölkerung ist demnach übergewichtig.
Die normative Kraft des faktischen sorgt dann für einen Effekt, der in den Medien mit „Dicken-Epidemie“ überschrieben wird. Wissenschaftliche Studien belegen diesen Effekt. Der Lebensmittelhandel stellt sich auf diese Nachfrage ein, und wir staunen über meterlange Regale / Kühlregale von Süßigkeiten, Molkerei- und Fleischprodukten. Der sportliche Aspekt dieses „Lifestyle“ besteht in einer deutlichen Absenkung des Lauftempos bis hin zu Bewegungsformen, die kaum noch als Laufen bezeichnet werden können. Insofern gefährdet dies auch ganz konkret unseren Lauftreff.
Dieses Übergewicht bereitet unseren Gesundheitssysteme immense Kosten (Metabolisches Syndrom). Auch hier hat es politische Diskussionen gegeben, Lebensmittel mit einer „Ampel“ wie Nutri Score zu kennzeichnen, um zumindest den Konsumenten die Auswahl der Lebensmittel zu erleichtern.
Die ernährungsphysiologische Bewertung von Fleisch und Wurstwaren muss differenziert erfolgen. Insbesondere Wurstwaren sind nicht immer treffend mit Proteinlieferant charakterisiert. Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg
Paradoxerweise wird diese „Ampel“ von einigen großen Konzernen befürwortet, nur die Politik und Rechtsprechung sieht darin ein Problem. Vielleicht fürchtet sie die Quittung in Form des Wahlzettels der dem Motto „Wir lassen uns aus dem Schlaraffenland nicht vertreiben“ folgt.
Aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht wäre deshalb eine Reduktion des tierischen Proteins und der Energieaufnahme wünschenswert.
Die milliardenschwere Fleischnachfrage der Konsumenten
In der BRD werden ca. 60kg/Fleisch/Kopf/Jahr =164g/Kopf/Tag in einem Wert von ca. 21,42 Mrd EUR/Jahr oder 256,53 EUR/Kopf/Jahr. Der Mehrwertsteuervorteil (7% gegenüber 19%) beträgt ca. 3,73 Mrd EUR/Jahr. Diese Nachfrage entfacht natürlich ein riesiges Feuer in der Wirtschaft, hier Landwirtschaft, Metzgerei, Schlachtereien, und Lebensmittelhandel.
das tradierte eigene Konsumverhalten hinterfragen (Gestaltung der Mahlzeiten)
die eigenen Belohnungsmuster überdenken und durch andere ersetzen
soziale Aspekte bei der eigenen Nahrungsaufnahme berücksichtigen
Paradox sind hier teilweise die Einordnung der „Medizin“ wie z.B. „Fleisch ist eines der wichtigsten Bestandteile unserer Ernährung“, “ die süße Versuchung [Schokolade] ist zum einen gut für die Gesundheit und für den Geist“ Quelle: https://krank.de. Es beschleicht einen der Verdacht, dass in der BRD die Institution Medizin eher Bestandteil des Problems als Teil der Lösung ist. Die Praxis -Ärzte im persönlichen Umfeld – scheint dies mengenmäßig zu bestätigen.
Den philosophischen Überbau hierzu hat Sloterdijk (2018) in „Neue Zeilen und Tage“ mit „Genuss-Imperativ“ bezeichnet. Wer nicht „mit macht“ hat mit Ausgrenzung zu rechnen. Mangelnder Zuspruch beim Essen wird mit Spielverderber diffamiert, Bewegung jenseits GA1 wird mit Sportsucht und Leistungssport abgewiesen, normalgewichtigen wird „Gönne Dir etwas“ empfohlen. Medial aufbereiteten Sport goutiert der Genießer im Ruhepuls (Couch, Sportsbar), er verbittet sich aber die Aufforderung zu schweißtreibendem und forderndem Sport, weil dies kaum mit Genuss vereinbar ist.
Autor unbekannt
Jedwede Form des Genuss – ob Fleisch, Tabak oder Alkohol – muss sich auch die juristische und physische Beurteilung gefallen lassen. Und die derzeitige Fleischnachfrage von ca. 164g/Kopf/Tag in der BRD – als eine Form des Genuss – wird ernährungsphysiolgisch immer fragwürdiger, darin sind sich die meisten NonProfit – Institutionen einig.
Beides – Wohlfahrt und Ökologie – können wir durch eine stärker pflanzlich orientierte Ernährung erreichen. Und hier kommt unser Sojabohnen- Ackerschlag an der Laufstrecke ins Spiel. Soja liefert nämlich hochwertiges Eiweiß, mit dem wir unseren Aminosäurenbedarf decken können.
Herleitung des Protein und Energiebedarfs für Langenfeld
In der folgenden Tabelle sind die Bedarfswerte für Langenfeld unter Annahme von Standardwerten und -gleichungen dargestellt:
Diesen Bedarf können wir – um die Eckpunkte der Alternativen abzustecken – mit
Variante A) tierischem Eiweiß – wir nehmen hier mal des Deutschen liebstes Fleisch, das Schweinefleisch – oder
Variante B) pflanzlich decken.
Natürlich wären auch Linearkombinationen beider Alternativen denkbar. Die folgenden Berechnungen sind bewusst einfach und übersichtlich gehalten und können mit Tabellenkalkulation geprüft werden. Eine detailtreuere Modellierung würde zu Matrizen mit mehreren 1000 Spalten und Zeilen führen. Die mathematische Abbildung biologischer Prozesse könnten auch zu Nichtlinearitäten führen. Letztlich würde man auch nach einer ausgezeichneten Kombination suchen, was Optimierungsmethoden auf den Plan rufen würde. Der Autor hat in „large scale optimization“ sehr gute Erfahrung und vielleicht ist dies Gegenstand eines Folgebeitrags.
Variante A: Versorgung mit tierischem Eiweiß aus Mastschweinen
Das Mastschwein ist ein Nahrungskonkurrent für uns d.h. das Futter wäre auch für uns geeignet. Daneben müssen wir für die Fleischproduktion Futterflächen bereitstellen, die sonst für Nahrungsmittelproduktion genutzt werden könnten. Die Flächensubstitution werden wir im folgenden berechnen.
Aber zunächst zum Mastschwein:
Lebendgewicht (LGW)
100
kg/Schwein
Ausschlachtung
80%
davon verkaufsfähig
80%
verkaufsfertiges Fleisch
64
kg/Schwein
Proteingehalt, verkaufsfertig
15,00%
Protein/Schwein
9.600,00
g RP/Schwein
kcal/schwein
115.200,00
g Protein / kcal
8,33%
Von 100 kg Lebendgewicht erreichen nur 64% den Teller des Verbrauchers. Wer ist schon Darm, Hirn und Schweinefüße in Deutschland?
Genieße mal Schweinefüße:In der BRD nahezu unverkäuflich
Am Ende kommen 9,6 kg Protein/Schwein auf dem Teller an. Zur Produktion von 100kg Lebendgewicht brauchen wir ungefähr 290 kg Futter mit 88% Trockenmasse. Exemplarisch ist hier eine Mischung nebst Flächenanspruch dargestellt.
ME MJ
g RP
Anteil
kg/Schwein
kg FM/ha
ha/Schwein
g RP/Schwein
Gerste
12,68
100
30%
87,00
6.000
0,0145
8.700
Weizen
13,77
121
10%
29,00
8.000
0,0036
3.509
Ackerbohne
12,48
260
20%
58,00
5.000
0,0116
15.080
Erbsen
13,46
207
40%
116,00
5.0000
0,0232
24.012
Summe
13,06
176,90
100%
290,00
5.479
0,0529
51.301
ME =metabolisierbare Energie, RP=Rohprotein, FM= Frischmasse
Für ein Mastschwein benötigen wir demnach 0,0529 ha Ackerland. Auf dieser Fläche werden 51.3 kg pflanzl. Protein produziert das auch für uns geeignet wäre. Wir erhalten dafür 9,6 kg tierisches Protein. Das entspricht einem Protein-Wirkungsrad von 18,71%. Was passiert mit den restlichen 81,29%? Der Überschuss beträgt hier 6,67 kg N/Schwein und diese werden weggeworfen oder industriell (z.B. Tierfutter) genutzt weil nicht verkaufsfähig und befinden sich in Gülle/Mist oder entweichen in die Atmosphäre. Wollten wir in Langenfeld unseren Proteinbedarf mit Schweinefleisch decken, so wären allein für den Proetinbedarf 9.130 ha für den Futtermittelbau zu reservieren. Der Energiebedarf Langenfeld‘s wäre damit noch nicht gedeckt, so dass weitere Flächen nötig sind.
Variante B: Versorgung mit pflanzlichem Protein
Im folgenden ist eine Fruchtfolge dargestellt die sowohl den Proteinbedarf als auch den Energiebedarf Langenfeld‘s deckt:
Mischkultur
Soja
Weizen
Roggen
Ertrag dt/ha
61,88
32
80
60
Proteingehalt
13,76%
37,60%
11,00%
9,30%
Proteinertrag g/ha
741.708
1.203.200
880.000
558.000
kcal/100g
303
327
306
296
kcal/ha
18.687.360
10.464.000
24.480.000
17.760.000
g Protein/ kcal
3,97%
11,50%
3,59%
3,14%
Fruchtfolge
100,00%
14,00%
29,00%
57,00%
Mit dieser Fruchtfolge bräuchten wir für Langenfeld 2.233 ha mit der wir Protein- als auch Energiebedarf decken.
Gegenüberstellung der Varianten
Hier zeigt sich deutlich die Vorzüglichkeit der veganen Ernährung. Wir wirtschaften besser mit den knappen Ressourcen Boden und Energie und kommen mit mindestens 75% weniger Fläche aus. Wenn man hier die globalen Entwicklungen – Emissionen aus Tierhaltung, Ackerflächenverlust, Nachhaltigkeit, Global warming – betrachtet, punktet die vegane Ernährung in allen Bereichen.
Aber auch für die BRD – mit in der Mehrzahl übergewichtigen Konsumenten – kann die vegane Ernährung auch einen positiven Beitrag zur Gesamt-wohlfahrt beitragen.
Es wird in Zukunft sicherlich politisch schwer fallen, die gesundheitlichen und ökologischen Kosten des Fleischkonsums und der Tierproduktion mit „just for fun meat“ zu begründen.
Marktkonforme Mittel die in die gewünschte Richtung führen sind:
Lenkungssteuern wie bei Tabak (10 Mrd. EUR/Jahr) und Alkohol oder
Der volle Mehrwertsteuersatz wir von einigen Politikern als sozial ungerecht empfunden. Dem ist zu entgegnen, dass es keinen Fleischbedarf gibt, und das auch die Tabaksteuer keine soziale Ausgestaltung kennt. Dieses monetäre Problem könnte man aber mit property rights umschiffen, in dem wir alle Konsumenten zunächst mit dem Recht für 164g Fleisch/Tag ausstatten. In beiden Fällen würde es zu Bewegungen in der Nachfrage kommen. Unternehmen wie Beyond Meat wären die Gewinner. Eine andere Bewegung könnte im Haushaltsbetrieb einsetzen. Kommt der Stallhase, das eigene Huhn, die eigene Gans nun wieder in die Schreber- Gärten? Letztlich würde so die nicht erwünschte Konzentration der Tierhaltung in großen Anlagen mit der einhergehenden Gülleproblematik entgegengewirkt.
Diese marktfonformen Mittel können verschärft werden zu Ge- und Verboten der Fleischproduktion oder des Fleischkonsums. Teilweise ist es bestehendes Recht – es gibt keine Schweinemastanlagen in Wohngebieten (NH3, NOx, Feinstaub) – und auch das Grillen auf dem Balkon kann durch die Rauchentwicklung (HAA, PAK, CO, Feinstaub) zu Geldbußen führen. Von den vom Fleisch ausgehenden Emissionen – ob Produktion oder Konsum – schützt uns das Recht. Ähnlich der Entwicklung des Nichtraucherschutz könnte hier noch einiges folgen, um diesen Schutz zu erhöhen.
Ab Mitte Mai haben wir beim LT-Pappelallee auf den Mitsommernachtslauf hin gearbeitet. Ein Blick auf die Vorjahresergebnisse zur 10km (=4*2,5km) Wertung hat relativ schnell deutlich gemacht, dass wir in der Kategorie Frauen oder Mixed gute Chancen auf einen Podest-Platz haben. Bei den Männern war hingegen klar, dass wir keinen Läufer mit 34-37 min für eine Topplatzierung haben.
Aus der Vergangenheit war ebenfalls klar, dass dieser Wettkampf vermutlich bei relativ sommerlichen Temperaturen jenseits der 25°C ausgetragen wird. Er startet zwar erst um 20:00, die Strecke verläuft aber über die Hauptstraße mitten durchs bebaute Langenfeld und ist somit einerseits relativ windgeschützt, andererseits strahlen die Häuser noch die Wärme des Tages ab. Für die Vorbereitung haben wir daraus abgeleitet, bei gehobenen Temperaturen (genüsslicher Jogg ade) und annähernd 10km zu trainieren gemäß dem Motto „Je mehr Schweiß desto besser“. Häufig geht das nicht ohne „Quälerei“ und man muss sich schon etwas selber „treten“.
Das sieht malerisch aus, treibt aber beim laufen ordentlich Schweiß
Aus der Definitionsgleichung
Geschwindigkeit = Schrittweite * Schrittfrequenz
wird klar, dass man an Schrittweite und/oder Schrittfrequenz arbeiten kann. Wir haben uns in der Vorbereitung in erster Linie für die Schrittfrequenz entschieden. Einerseits laufen wir häufig nur mit 165 spm (strides per minute) bei optimalen 180 spm, andererseits ist das Verletzungsrisiko bei großer Schrittweite und nicht 100% sauberer Lauftechnik (VoKuHila, https://www.startblog-f.de/2009/07/29/vokuhila-laeufer-dreieck-optimaler-laufstil/) groß, insbesondere dann wenn man beim großen Schritt typischerweise
die 3 Gelenke Knöchel, Knie und Hüfte in einer Linie hat (vgl. folgendes Bild) und
mit der Ferse weit vor dem Körperschwerpunkt aufsetzt.
Knöchel-,Knie- und Hüftgelenk beim Aufsetzen des Fuß in einer Linie, hinteres Bein beim Abstoß gebeugt.Das ist sozsusagen eine Invertierung von Vokuhila und kann Verletzungen nach sich ziehen.
Um nicht an Schrittweite zu verlieren, haben wir die Dehnung im Programm.
Einerseits beim Training selber, andererseits durch andere Aktivitäten wie Yoga oder Bootcamp. Meine Erfahrung geht dahin, dass das Radfahren diesbezüglich eher ungünstig – weil verkürzend – wirkt. Also haben wir uns hier etwas zurückgehalten obwohl die Radsaison schon mächtig lief.
Eine erhöhte Schrittfrequenz erzielt man am einfachsten, in dem man mit gebeugten, hohen Armen das Tempo vorgibt, Getreu dem Motto „Kurzes Pendel (=die gebeugten Arme) schwingt schnell, langes Pendel langsam“. Über die Kreuzkoordination „Beine-Arme“ fliegen dann die Beine automatisch im gleichen Takt wie die Arme. Der Ansatzpunkt Armbewegung ist vor allem deshalb günstig, weil uns die willentliche Steuerung der Arme leichter fällt als die der Beine. Bei der Schrittfrequenz gilt es aber auch soziale Aspekte zu berücksichtigen, da man ungewollt (d.h. nicht willentlich) den Takt der umgebenden Läufer adaptiert. Gute Mittel sind hier die Laufuhr oder eine Metronom-Handy-App mit der man das Gefühl für die angestrebte Frequenz nicht verliert.
Am 28.6.2019 war es dann soweit. Ich hatte mich zuvor noch schnell mit eigenem Chip nachgemeldet. Am Veranstaltungsort kam es dann zu einem Treffen mit der online-strava-community aus Langenfeld und Umgebung. Das sind dann auch schöne reale Eindrücke. Wir haben uns ca. 2-4 m hinter der Startlinie aufgestellt und waren gespannt auf den Startschuss. Der viel – wie so häufig beim Mitsommernachtslauf- erst später und zwar um 20:15. Die Überraschung kam schon in der ersten Kurve: wir liefen auf der linken Straßenseite, was ja für Rechtsverkehr Gewöhnte und andere Wettkämpfe (z.B. Bonn-Marathon) ungewöhnlich ist. Die zweite Überraschung war dann, dass am Wendepunkt Hauptstraße keine Erfassungs-Matte lag. Es dauerte fast nur 1km, bis der Topläufer sich vom Rest abgesetzt hatte und von da nur noch auf sich und das begleitende Rad setzen konnte. Nach 1 Runde bei Sonne und 28°C stieg dann die Köpertemperatur merklich und man war für jeden Tropfen Wasser – ob als Getränk oder Beregnung – dankbar. Nach weiteren 5km kam es dann zu den Überrundungen. Das ist dann auch keine leichte Situation, weil man das Gefühl für die eigene Pace als auch die der Mitbewerber schnell verliert. Bei der Traverse auf den 4 Runden haben wir uns gegenseitig angefeuert oder dem aktuellen Gemütszustand Luft gemacht. Die nächste Überraschung kam im Ziel. Meine Uhr blieb bei 10,4km stehen, die vieler andere Läufer bei 10,5km. Das macht ca. 2 Min/10km mehr!
Nachdem dem Rennen gab’s dann erst mal kalte Getränke. Wir sind dann beim Stand von Mika-Timimg vorbei gelaufen und haben nach dem Listing gefragt:
Sandra auf Platz 3
von 100 Frauen. Ein schöner Lohn für den Schweiß des Trainings!
Siegererhrung Frauen, Sandra betritt als Erste das Gelände, die anderen Ränge folgen.
Man muss dazu sagen, dass es in Langenfeld keine gesonderte Staffelwertung gibt, wie dies sonst aus guten Gründen (vgl. Olympia) üblich ist, schließlich treten bei der Staffel mehrere Läufer „taufrisch“ gegen einen Athleten an und die Staffel ist somit schneller. Wenn man die Staffel – wie nach internationalen Regeln üblich – aber gesondert wertet, dann ist Sandra die zweit schnellste Frau in diesem Wettkampf.
Bei den Männern zeichnet sich ein Modus um die 50-55 min ab bei den Frauen um die 60-55 min, also ca 10 min Differenz auf 10km wie bei den Median Werten. Der LT-Pappelallee konnte sich hier jeweils in den besten 5% platzieren.Bei den Männern zeichnet sich ein Modus um die 50-55 min ab bei den Frauen um die 60-55 min, also ca 10 min Differenz auf 10km wie bei den Median Werten. Der LT-Pappelallee konnte sich hier jeweils in den besten 5% platzieren.Hier sind auch Kerndichteschätzer dargestellt. Bei den Männern erkennt man einen Gipfel bei ca. 52 min/10km. Bei den Frauen liegt er bei ca. 63 min/10km.
Am Abend kam dann für mich eine weitere Überraschung: ich war nicht im Listing. Vermutlich hat es Probleme mit dem Chip gegeben. Ich habe den Veranstalter angeschrieben allerdings bis heute keine Antwort.
Trotz dieser Pannen, hat es natürlich wieder mal tierisch Spaß gemacht, insbesondere in der Vorbereitung. Wir Läufer brauchen diese Wettkämpfe, weil sie eine Quelle für Motivation ist und wir uns vergewissern, wie der eigene Leistungsstand ist. Laufen, das ist die
Bewegung mit der sichtbaren Flugphase
stand wieder im Mittelpunkt der Vorbereitung und des Mitsommernachtslaufs.
Nachtrag: Ab 9.7.19 bin ich nun mit Platz 7 von 215 Männern in der Ergebnisliste mit einer Zielzeit von 44:21.
Der LT-Pappelallee ist kein Verein oder e.V. mit Mitgliederausweis sondern besteht aus den Personen, die sich regelmäßig zum Laufen zu vereinbarten Zeiten und Strecken treffen. Im Detail bedeutet dies
Basis ist das Laufen. Wie im Beitrag Gehen, Joggen und Laufen dargestellt, verstehen wir unter Laufen eine zügige Bewegung auf dem Land, bei der wir das Bein gebeugt nach vorne führen und bei der die Flugphase – beide Füße in der Luft – mit dem Auge optisch erkennbar ist. Dies ist erst mal eine allgemeine Definition des Laufens in Abgrenzung zum Gehen nach der internationalen Geherdefinition. Wir wissen alle, das zu einem schönen Lauf noch mehr dazugehört. Symmetrie, gestreckter Körper, Armbewegung, Fußaufsetzen etc. Das wäre dann aber eher die B-Note.
Strecke und Zeit sind auch definierende Elemente. Wir treffen uns zu bestimmten Zeitpunkten – da gibt es durchaus eine Unschärfe von 5min – an den Startpunkten unserer Laufstrecken. Wir begegnen anderen Läufern/Läuferinnen begleiten oder begrüßen sie und versuchen hier und da Mitstreiter zu gewinnen. Umgekehrt bedeutet dies aber auch, dass sie nicht zum „Wir“ dazugehören. Wer die gleiche Strecke zu anderen Zeitpunkten läuft gehört demnach auch nicht automatisch dazu. Diese Einschränkung ist auch sinnvoll weil es sehr viele Läufer (vgl. strava) gibt die unsere Strecke teilen, die wir aber noch nie gesehen haben.
Regelmäßig ist auch ein Bestandteil unserer Definition. Wer dazugehören will, soll auch regelmäßig mit uns seine Läufe teilen. Es kann hier durchaus sporadische Aussetzer geben – Urlaub, Krankheit, etc – deren Ende absehbar ist.
Nach dieser Definition ist der Kreis in den letzten Jahren leider bedeutend geschrumpft. Helge, Monika, Josef, Maria, Peter, Karin, Werner, Svenja, Wolfgang, Harald, Björn, David, Fabian, und und und … sind über viele Kilometer dabei gewesen. Einige sind fortgezogen, andere hindern Verletzungen am Laufen und wieder andere haben das Interesse verloren. Hin und wieder treffe ich einige der ehemaligen Läufer beim Wandern oder Joggen, fast immer solo. Individualisierung ist eben ein allgemeiner Trend. Andere – z.B. durch Ortswechsel bedingt – sieht man nicht mehr auf der Standardrunde. Das ist unsere Vergangenheit und diese gibt Hinweise, woher wir kommen.
Was liegt vor uns? Die Antwort fällt Läufern leicht: etliche Kilometer!
Wann und Wo? Hier gestattet der übersichtlich gewordene Kreis flexiblere Absprachen und wir machen auch Gebrauch davon. So können wir z.B. schon im Winterhalbjahr die Sonne auf der Haut genießen – dieses Jahr konnte man schon im Februar mit ärmellosem Trikot laufen – und müssen nicht das Maximum über viele Arbeitszeiten bilden, so dass auch alle kommen können.
Unsere Club-Statistik für das Jahr 2018 habe ich auf den Stichtag 31.12.18 nach strava-Daten erstellt. Die Personen sind wie bisher in den Spalten a-l anonymisiert dargestellt und nach Marathon-Äquivalenten sortiert.
Run
Summe
Extrema
a
b
c
d
e
f
g
h
i
j
k
l
Distanz
9.034,00
2.468
2.468,00
1.179,60
1.261,40
1.471,20
138,70
1.174,60
850,60
277,00
110,10
102,80
Zeit
808:44:00
208:49:00
101:11:00
113:29:00
143:15:00
13:44:00
103:12:00
74:37:00
27:35:00
12:21:00
10:31:00
Höhenmeter
59365
14.239
12.412
13.074
4.083
14.239
643
9.753
3.865
0
739
557
Läufe
870
310
92
107
121
19
96
79
25
9
12
Pace
5:22
05:05
05:05
05:09
05:24
05:51
05:56
05:16
05:16
05:58
06:44
06:08
Cycle
Distanz
38.695,90
14.138
6.683,90
3.372,70
14.138,20
1.132,40
67,20
6.441,20
5.659,30
0,00
617,00
584,00
Zeit
1505:58:00
256:35:00
138:19:00
487:51:00
47:07:00
03:41:00
262:10:00
245:29:00
00:00:00
28:16:00
36:30:00
Höhenmeter
272.309
104.303
29.036
32.684
104.303
6.952
617
60.563
35.714
2.440
Radfahrten
1064
161
155
271
33
3
205
160
0
53
23
Geschwindigkeit
25,70
28,98
26,05
24,38
28,98
24,03
18,24
24,57
23,05
21,83
16,00
Swim
Distanz
467,98
266
174,97
266,11
25,50
0,00
0,00
0,00
0,60
0,80
Zeit
150:42:00
61:58:00
74:59:00
12:40:00
00:00:00
00:00:00
00:00:00
00:35:00
00:30:00
Schwimmeinheiten
288
157
120
9
0
0
0
1
1
Pace
1:56
01:41
02:07
01:41
02:59
05:50
03:45
Run-M (M=42,195 km)
214,10
58
58,49
27,96
,00
29,89
34,87
,00
3,29
27,84
20,16
6,56
2,61
2,44
Cycle-M (M=205 km)
188,76
69
32,60
16,45
68,97
5,52
,33
31,42
27,61
,00
3,01
2,85
,00
,00
Swim-M (M=10 km)
46,80
27
17,50
26,61
,00
2,55
,00
,00
,00
,00
,06
,08
,00
,00
Marathonsumme
449,66
108,59
71,02
68,97
37,97
35,19
31,42
30,89
27,84
23,23
9,49
2,61
2,44
Gesamtzeit
527:22:00
314:29:00
487:51:00
173:16:00
146:56:00
262:10:00
259:13:00
103:12:00
103:28:00
64:35:00
12:21:00
10:31:00
Auffällig ist hier, dass für jede der drei Sportarten run, swim & cycle der maximale Umfang als auch die beste durchschnitts-pace jeweils auf eine Person fallen. Hier hätte man sich durchaus auch andere Zusammenhänge vorstellen können. So findet man in den wöchentlichen strava Listings häufig den entgegengesetzten Fall, nämlich dass die beste pace häufig mit geringem km-Umfang einher geht. Dies zeichnet dann eher den Sprinter- als den Ausdauersportler aus. Auf längere Sicht scheint das aber nicht zu gelten und es bewahrheitet sich die Formel „Ohne Fleiß kein Preis“.
Die Durchschnittspaces in den drei Sportarten liegen bei 5:22min/km, 25,7km/h und 1:56min/100m und haben sich gegenüber dem Vorjahr verbessert obwohl auch die Umfänge (km) zugenommen haben.
Was das Schwimmen und Radfahren angeht, haben wir in diesem als auch in den vorangegangenen Jahren nur selten gemeinsame Aktivitäten durchgeführt. Dies scheint nun auch zunehmend für das Laufen zu gelten. Unsere Standardrunden des LT-Pappelallee zu den üblichen Zeiten in Winter- und Sommerhalbjahr werden derzeit überwiegend nur von 2 Personen gemeinsam bestritten. Hier gab und gibt es ein deutliches auseinander driften in der pace, und mein Vorschlag (gehen-joggen-laufen) zwei pace Gruppen zu bilden – früher hatten wir eine kleinere Damenrunde – hat leider kein Echo gefunden. Stattdessen geht die Bereitschaft der Stammbesetzung, die Läufe zu teilen – ob real oder mit strava – leider zurück, obwohl die Summe der über strava geteilten km von 6.649 km auf 9.034 km zugenommen hat. Dies geht ganz wesentlich auf das strava-Mitgliederwachstum zurück.
Reicht dieses Wachstum aus? Vermutlich müssen wir hier noch stärker wachsen, sollten dabei aber nicht den regionalen Bezug verlieren. In einer zunehmend von digitalen Plattformen gekennzeichneten Welt sollten wir uns auch bezüglich des Laufens Gedanken zu einer digitalen Strategie der Marktdurchdringung machen.
Der geplante Radschnellweg zwischen Langenfeld/Monheim und Düsseldorf/Neuss soll im Frühjahr 2019 umgesetzt werden (vgl. RP). Als Radfahrer ist man geneigt, Applaus zu spenden.
Aber was für Vorteile bringt uns Radfahrer dieser Weg? Ist es überhaupt etwas Neues? Wie sieht es mit Straßenbahnschienen aus? Wie ist die juristische Perspektive bei Unfällen?
Die im Folgenden dargestellten Streckenabschnitte werfen ein erstes Licht auf die Trassenführung. Der ortskundige Radfahrer erkennt hier auf Anhieb die Probleme in Hellerhof und Benrath, die uns auch heute schon am zügigen Vorankommen hindern und ein Gefahrenmoment darstellen. Ist das mit einer Autobahn vergleichbar?
Offensichtlich profitieren nur Radfahrer im „näheren Umkreis“ von dieser Maßnahme. Ich würde vermuten, dass man auf der nahen westlichen Rheinseite als Radfahrer kaum in den „Genuss“ dieses Wegs kommt. Aber das ist auch nur eine – wenn auch plausible – Vermutung und man sollte im Rahmen einer quantitativen Erfolgsanalyse den „Benefit“ beziffern und den Kosten gegenüberstellen.
Das ist traditionell ein ökonomisches Thema, das man mit mikro- oder makroökonomischen Methoden untersuchen kann.
Mikroökonomisch:
Wir ermitteln selber durch gemessene Radfahrten die Vorteilhaftigkeit des Wegs und versuchen daraus eine Aussage abzuleiten. Hier sind wir Radfahrer gefordert und wir können mit unseren Messinstrumenten (gps-Tracking, Zeiten, Herzfrequenz, Leistungsmesser) substantiell zur Bewertung beisteuern und Stärken und Schwächen der neuen Wegführung – auch im Vergleich zu abweichenden Routen – beleuchten.
Makroökonomisch:
Wir betrachten das ganze aus der Vogelperspektive. Hierzu könnte sich der Abgleich von strava heatmaps, Segmenten vor und nach der Maßnahme lohnen. Wir können Akzeptanz, Frequenz, Umschichtungen in den Routen analysieren.
Jetzt fehlt nur noch die öffentliche Hand, die uns diese Evaluierung vergütet!